Zu den Klerikern gehören alle Helden, die ihre übersinnliche Kraft durch ihre Verbindung zu den Göttern erhalten.

Priester

Der Priester ist der Standardtypus eines Klerikers. Als solcher dient er einem bestimmten Gott. Er ist eingebunden in die Hierarchie des Kultes und schuldet den höherrangigen Priestern gehorsam. Die Disziplin ist sehr wichtig. Handelt er gegen die Befehle von oben, so wird er aus dem Tempel ausgeschlossen. Er hat auch keine Chancen, von einer anderen Priesterschaft aufgenommen zu werden. Hat er sich gar gegen seinen Gott oder dessen Interessen gestellt, so muss er mit einer fürchterlichen Rache rechnen.

Die Aufgaben des Priesters liegen in der Anbetung des Gottes, das Abhalten von Zeremonien und anderen kultischen Diensten. Auch Verwaltungsaufgaben können dazugehören. Im Wesentlichen geht es darum, den Stamm der Gläubigen zu erhalten und zu vermehren. Er hat die Aufgabe, Ungläubige zu bekehren. Er soll durch seine Person und durch seine Taten den Gott im Diesseits repräsentieren.

Der Priester ist in seinem Können und Wirken stark abhängig von seinem Gott. Denn dieser stellt ihm seine Wunder zur Verfügung. Welche Wunder dies sind, hängt nicht nur vom Gott ab, sondern auch von der Stellung des Priesters in der Hierarchie und von der Frömmigkeit des Priesters selbst. Mit jeder Beförderung hat ein Priester auch einen Machtzuwachs in der Form von neuen Wundern, wobei die Anzahl seiner Wunder vom Grad seiner Frömmigkeit abhängt. Beim Wirken dieser Wunder ist der Priester nicht beteiligt und so verbraucht er auch keine gAP, stattdessen verliert er Glaubenspunkte (GP), welche ein Grad seiner Frömmigkeit darstellt.

Ein Priester muss immer ein gottgefälliges Leben führen. Dazu gehört unter anderem, dass er seinen Klerus mit maximalen Spenden unterstützt. Große und bedeutende Schätze werden grundsätzlich dem Tempelschatz hinzugefügt. Will ein Held nachträglich Priester werden, so sollte er eine längere Zeit ein dem Gott wohlgefälliges Leben geführt haben und sein gesamtes Vermögen dem Orden spenden (Gott sieht alles!).

Erlernte Waffen und Talente: siehe Kapitel W-8 im weltabhängigen Teil des Regelwerkes

Ordenskrieger

Ordenskrieger sind sowohl zum Priester als auch zum Krieger ausgebildet. Sie sind ebenso stark in die Hierarchie eingebunden wie die Priester und erhalten auf dieselbe Art und Weise ihre Wunder. In der Hierarchie des Kultes stehen sie allerdings meist unter den Priestern, so dass ihre Wunder zwar nicht weniger mächtig sind, sie stattdessen mehr Glaubenspunkte zum Wirken eines Wunders einsetzen müssen.

Ihre Aufgaben liegen weniger in der Erfüllung kultischer Dienste, sondern sie sollen den Glauben mit all ihren (auch kriegerischen) Fähigkeiten verteidigen oder erweitern. Dazu gehören natürlich auch gefährliche Aufträge. Im Allgemeinen jedoch sind die Ordenskrieger für das Grobe zuständig und dementsprechend gering angesehen.

Ordenskrieger sind zumeist ausgebildete Krieger, die nachträglich die Weihe zum Priester erhalten haben. Es ist eher selten, dass Ordenskrieger direkt ausgebildet werden.

Erlernte Waffen und Talente: siehe Kapitel W-8 im weltabhängigen Teil des Regelwerkes

Inquisitoren

Die Inquisitoren sind ein Sondertypus der Ordenskrieger. Ihre Aufgabe im Tempel liegt nicht darin, ihn gegen Feinde zu beschützen, die von außen kommen, sondern aktiv den Feind aufzusuchen und ihn nach Möglichkeit zu besiegen und komplett auszurotten.

Bekannt sind die Inquisitoren der Zakoner, ein Tempel in der Hafenstadt Zakon, der den Gott Asad anbetet. Seit Jahrhunderten gilt ihr Streben danach, alle Magier, Hexen und anderes unheiliges, Magie wirkendes Gesindel aufzustöbern und gnadenlos zu bekämpfen und in einer heiligen Feuerzeremonie ihrem Gott Asad zu opfern (bei dieser Feuerzeremonie werden die Opfer schlicht und einfach verbrannt…).

Vom Tempel (d.h. vom höchsten Priester) erhält jeder Inquisitor den Auftrag, die Mitglieder einer bestimmten Gruppe, die den Glauben behindern, zu bekämpfen und zu töten. Die Ausrichtung dieser Gruppe kann durch verschiedenste Aspekte charakterisiert sein, bei der Gruppe kann es sich um Magier, Hexen oder andere klassische Gegner der Tempel handeln, es können aber auch Mitglieder eines anderen Tempels oder eines Kultes gemeint sein.

Selten kommt es sogar vor, dass eine Volksgruppe oder eine Rasse als „Feind des Tempels“ auserkoren wird. So gibt es beispielsweise in Ilgisfurt , am Fluss Ilgis in Kullig gelegen, den Tempel des Kriegsgottes Predanor, dessen Inquisitoren den Auftrag haben, alle Trolle, die in der Vinge leben, aufzuspüren und auszurotten. Der Hohepriester Predanors begründet diese Aufgabe damit, dass es keine stärkeren Lebewesen (Tiere werden großzügig ausgenommen) unter den Augen Predanors geben darf als seine Ordenskrieger und Inquisitoren.

Inquisitoren durchlaufen in ihrem Tempel eine regelrechte Kriegsausbildung (zum Glück strebt nicht jeder Tempel danach, bestimmte Gruppen zu vernichten und besitzt daher keine Inquisitoren). Während dieser Zeit wird ihnen das zu vernichtende Feindbild immer wieder verdeutlicht, so dass sich bei den jungen und formbaren Inquisitoren ein unbändiger und abgrundtiefer Hass dem Feind gegenüber einstellt. Diesen Hass zu überwinden ist nahezu unmöglich (Magie und Wunder ermöglichen ja bekanntlich alles…). Erkennt ein Inquisitor ein Mitglied seines Feindbildes, so setzt er alles daran, es zu vernichten. Dabei kann er sowohl mit reiner Waffengewalt vorgehen aber auch viel subtilere Mittel einsetzen, wie z.B. Rufmord, angehängte Verbrechen o.ä. Ein guter Inquisitor entscheidet das je nach Situation.

Erlernte Waffen und Talente: siehe Kapitel W-8 im weltabhängigen Teil des Regelwerkes

Mönche

Auch Mönche dienen einem bestimmten Gott. Sie tun dies jedoch außerhalb jeder Hierarchie und unabhängig vom eigentlichen Tempel des Gottes. Sie erwarten von ihrem Gott auch keine Gegenleistungen in Form von Wundern. Nichtsdestotrotz besitzen einige verdiente Mönche Wunder, die ihnen von ihren Göttern für große Taten und ihr aufopferungsreiches Leben verliehen werden. Aber gleichgültig ob Mönche große Taten vollbringen, sie sind doch wegen ihres tadellosen Lebenswandels stets bei der Bevölkerung geachtet.

Die Lebensweise der Mönche ist je nach Region und der individuellen Entscheidung des Mönches unterschiedlich. Im Wesentlichen gibt es drei Formen des mönchischen Lebens. Die erste ist das Leben als einsamer Eremit. Es ist ein Leben voller Enthaltsamkeit und Entbehrungen, in dessen Mittelpunkt die Verehrung des Gottes durch das Gebet steht. Eine andere Lebensform ist das Leben in Klöstern zusammen mit Gleichgesinnten. Hierbei steht, neben dem Gebet, die Hilfsbereitschaft untereinander und nach außen im Mittelpunkt. Zuletzt wäre das Leben als Wandermönch zu nennen. Als solcher versucht er, durch Predigten und eigenes Handeln die Anhängerschaft seines Gottes zu mehren. All diese Lebensformen treten nur selten in reiner Form auf.

Erlernte Waffen und Talente: siehe Kapitel W-8 im weltabhängigen Teil des Regelwerkes

Propheten

Diese sehr selten anzutreffenden Kleriker sind von ihrem Gott auserwählt und mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet worden. Propheten wirken keine Wunder, sondern in ihren Worten, den so genannten Weisheiten, liegt wahre Macht verborgen. Sie verlassen sich völlig auf ihre Weisheiten, sie kämpfen nicht und setzen auch keinerlei andere Formen der Magie ein.

Propheten finden sich unter allen Gottheiten. Sie ziehen, ähnlich wie Mönche, durch die Lande, mit dem Ziel, ihren Glauben zu verbreiten. Dazu nutzen sie jede nur denkbare Gelegenheit. Sie stellen sich auf Marktplätze und predigen, in Kneipen unterbrechen sie Barden, um das Wort ihres Gottes zu verkünden, in Kriegsschlachten stellen sie sich auf den nächsten Hügel und loben ihren Herrn und Gott. Man könnte meinen, dass sie ein leichter Hauch göttlichen Wahnsinns umgibt.

Immer wieder schließen sich Propheten Heldengruppen an, da sie zum einen nicht gern alleine reisen und mit ihnen leicht in Orota herumkommt. Bei längeren Aufenthalten an einem Ort drängen sie nach spätestens zwei Wochen auf Weiterreise.

Es gibt keine Ausbildung zum Propheten, sondern eine Auserwählung durch den Gott.

Voraussetzungen für die Erschaffung eines Propheten

Jeder Held kann von seinem Gott zum Propheten auserkoren werden. Helden mit der besonderen Eigenschaft „Freundschaft mit einem Gott“ sind natürliche Propheten dieses Gottes. Sie beherrschen die universellen Weisheiten sowie zwei weitere Weisheiten ihres Gottes. Ob sie auch als Prophet auftreten, sei dem Spieler überlassen. Wählen solche Helden nicht die Klasse „Prophet“, so erhalten sie keine weiteren Weisheiten durch ihren Gott bei Stufenanstiegen.

Ch       ab 90

Erlernte Waffen:

keine

Talente:

Selbstbeherrschung (Wi/Kl), Götterwissen (Kl/Kl), Wetterkunde (Kl/Kl), Beredsamkeit (Kl/Ch), Geschichten erzählen (Ch/Kl), Rhetorik (Kl/Ch), 6 weitere für den Gott typische Talente (s. bei den Priestern in Kap. W-8)